Der Park

Stadtgarten und Baumschule

Der Stadtgarten, zwischen 1827 und 1829 angelegt, ist die älteste, erhaltene öffentliche Grünanlage Kölns und rund 100 Jahre älter als der nahegelegene Innere Grüngürtel. In der Sitzung des Stadtrates vom 29.05.1826 betonte der damalige Oberbürgermeister Steinberger den „allgemein beklagten Mangel an öffentlichen Anlagen“. Auf Initiative und Empfehlung der Verschönerungskommission kaufte die Stadt Köln am 18.12.1826 von der Festungsbaubehörde das sogenannte Ziegelfeld, ein 11 ha großes, außerhalb der mittelalterlichen Umwallung liegendes Gelände, das an den Bischofsweg – heute Spichernstraße – und die Venloer Straße angrenzte.

Kölns erster Gartendirektor, Jacob Greiß, erstellte die Pläne für die 3 ha große Parkanlage mit westlich angrenzender 8 ha großer Baumschule. Der Stadtgarten war sehr beliebt in Köln. In der Sitzung vom 12.05.1853 bemängelte Bürgermeister Stupp, dass der Raum des Gartens für die große Stadt zu beschränkt erscheine und an Sonn- und Feiertagen die Bänke nicht immer ausreichen würden.

Ab 1861 wurde die Baumschule in eine Gartenanlage mit Waldcharakter umgewandelt. Durch den bedeutenden Kölner Gartenbaudirektor Adolf Kowallek erfuhr der Stadtgarten 1888 wegen des Ausbaus der Eisenbahn eine weitere Umgestaltung, die seine Größe auf etwa die Hälfte reduzierte. Neu erbaut wurden ein Wirtschaftsgebäude an der Venloer Straße und eine Obergärtnerwohnung am Bischofsweg – heute Spichernstraße – gegenüber dem Kirchplatz. Unweit des Wirtschaftsgebäudes wurde ein Kinderspielplatz mit Spieltischen und Trinkbrunnen eingerichtet. 1968 wurde im Nordteil des Stadtgartens an der Stelle eines Wirtschaftshofes die Kirche St. Alban aus den Trümmerziegeln des alten Kölner Opernhauses errichtet.

Ein grüner Oldie

Der Stadtgarten ist – ähnlich wie der Volksgarten – das typische Beispiel für eine Grünanlage, die zur Zeit ihrer Begründung in erster Linie dem bürgerlichen Repräsentationsbedürfnis dienen sollte. Gartenstilistisch gehört er eher zur Kategorie der Landschaftsparks, deren Bepflanzung ein vergleichsweise reichhaltiges Gehölzsortiment umfasst. Immerhin kann man im Stadtgarten 50 verschiedene angepflanzte Baumarten antreffen und dazu noch einige Arten, die durch Verwilderung (Samenanflug) hinzugekommen sind. Nadelgehölze sind im Bestand deutlich unterrepräsentiert, sie wurden immer nur punktuell oder als besonderer Blickfang eingesetzt. Die spontane Krautvegetation des Stadtgartens setzt sich aus etwa 80 verschiedenen Arten zusammen, darunter überwiegend solchen, die sonst nur in Laubwäldern auftreten und somit für einen innerstädtischen Standort eine Besonderheit darstellen. Wegen seiner vergleichsweise reichhaltigen Gehölzflora und als älteste Kölner Parkanlage gilt der Stadtgarten auch heute nach den Ergebnissen der Stadtbiotopkartierung als besonders schutzwürdige Fläche.

Stadtgarten Restaurant und Konzertbetrieb

Mit über 400 Veranstaltungen im Jahr deckt das Programm des Stadtgarten Konzertbetriebs eine beachtliche kulturelle Bandbreite ab. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die aktuelle Musik in all ihren Erscheinungsformen, ergänzt durch zeitgenössische Literatur und Diskussionsrunden. Eine der auffälligsten Programmfarben ist nach wie vor der Jazz. Mehr Informationen zu Stadtgarten Restaurant und Konzertbetrieb gibt es hier.